Malabar,
Pfefferküste, Landschaft an der Südwestküste
Vorderindiens, besteht aus der Küstenebene und dem Westabfall der
Westghats und wird von den Malajalam sprechenden Malabaren bewohnt. M.
hat tropisches Monsun- klima mit üppigster Vegetation; die
Haupterzeugnisse sind Reis, Kokosnüsse und Pfeffer. Der Anbau von
Kaffee und Tee sind zurückgegangen. An der Küste wird Salz
gewonnen. Entlang den durch Kanäle verbundenen Lagunen blüht
die Küstenschiffahrt. Der Distrikt M. der Präsidentschaft
Madras umfaßt einschließlich der Lakkadiven 15000 qkm mit
(1921) 3099000 E. (2038000 Hindu, 1004000 Mohammedaner, 54500
Christen). Hauptstadt ist Calicut. Andere wichtige Häfen sind
Tellicherry, Cannanore und Cochin.
M. bildete etwa im 8.-9.Jahrh. das Reich der Perunal- Dynastie;
dann zersplitterte es in mehrere Staaten (u.a. Cochin und
Calicut). Das Christentum war hier schon früh verbreitet
(Syr.Christen); auch gab es alte Judengemeinden. Zwischen M. und
Arabien bestanden alte Handelsbeziehungen. 1498 erreichte Vasco da Gama
M.;im 16.Jahrh. entstanden hier die ersten europ. Faktoreien. Haidar
Ali und Tipu Sähib von Mysore eroberten und verwüsteten
große Gebiete von M., das schließlich 1792 und 1799 an die
Brit.-Ostind. Kompanie fiel.
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