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August Klocke, vermisst im Zweiten Weltkrieg

August Klocke

August Klocke im Lazarett.
Heinrich August Erich Klocke
August Klocke, geboren am 27. September 1905 in Steinbründorf.
Seine Eltern waren die aus Steinbründorf stammenden Fritz Klocke und Friederike Klocke, geb. Tasche. Er übte den Beruf eines Zieglers aus.

August Klocke heiratete am 28. Januar 1937 Else Juliane Luise Drexhage (* 9. November 1910 † 2007) aus Oberwüsten. Kinder gingen aus der Ehe nicht hervor. Beide wohnten in Unterwüsten Nr. 136, heute Auf der Heide 51.

Am 15. September 1938 wurde er in Herford bei der Musterung als "tauglich" eingestuft und am 4. Januar 1940, mit 34 Jahren, zum Kriegsdienst einberufen. Er trat seinen Dienst im Nachschub-Trupp der 361. Infanterie-Division an. Über seinen Kriegseinsatz bis 1944 ist außer dem Foto im Lazarett nichts bekannt. 
Das Gutachten des DRK vom 29. September 1971 sagt aus:

"Das Ergebnis aller Nachforschungen führte zu dem Schluß, daß August Klocke mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen dem 15. und 22. Juli 1944 im Raum westlich Brody gefallen ist. ...

Am 13. Juli 1944 traten in der Nordukraine überlegene sowjetische Verbände zur Offensive an. Bereits am 15. Juli gelangen ihnen zwei entscheidende Durchbrüche, und zwar im Raum Zloczow sowie nördlich davon bei Stojanow, etwa 100 Kilometer nordostwärts Lemberg. Die Angriffsspitzen schwenkten nach Norden bzw. Süden ein und trafen am 17. Juli 40 Kilometer vor Lemberg nahe Derewljani aufeinander. Westlich der Stadt Brody waren das XIII. Armeekorps, zu dem auch die 361. Infanterie-Division gehörte, und weitere Truppenteile eingeschlossen. Bereits am 18. Juli erhielten sie den Befehl zum Ausbruch. Am Abend des 19. Juli hatten die meisten Verbände südlich des Bug Aufstellung genommen. Das Füsilier-Bataillon 361 bezog seine Ausgangspositionen zwischen Belzec und Skwarzawa. Es sollte die Angriffskraft der Korps-Abteilung C stärken und gleichzeitig die rechte Flanke decken. Die Masse der Division stand nördlich des Bug, um den Angriffsdivisionen den Rücken freizuhalten. Sie sollten vorgezogen werden, sobald der Kessel geöffnet war. Das gesamt Unternehmen konnte nur dann gelingen, wenn eine Verbindung zu den von aussen angreifenden Truppen hergestellt werden konnte.

Am Morgen des 20. Juli um 5 Uhr begann der Ausbruchsversuch, der jedoch bald auf heftigen Widerstand stieß und zu hohen Verlusten führte. Pausenlose Angriffe sowjetischer Bomber- und Schlachtfliegerverbände forderten weitere Opfer. Am folgende Tage war die Lage noch schwieriger, weil bereits gewonnenes Gelände wieder verlorenging. Zudem gelang es nicht, Verbindung mit den von außen angreifenden Verbänden aufzunehmen. Für den 22. Juli wurde der Durchbruch um jeden Preis beschlossen. Kurz nach 3 Uhr begann der Angriff, dem sich wiederum starke Kräfte entgegenstellten. Nur einem kleinen Teil der eingeschlossenen Truppen gelang gegen 5 Uhr der Durchbruch.

Wie ein Divisionspfarrer berichtete, fanden etwa 25 000 bis 30 000 Mann zwischen dem 18. und 22. Juli westlich von Brody den Tod. Seit diesen Tagen werden sehr viele Soldanten vermißt. Für einige von ihnen liegt bereits die Aussage eines Heimkehrers vor, daß sie gefallen sind. Darüber hinaus aber haben viele, besonders bei den harten Kämpfen während des Ausbruchsversuches, den Tod gefunden, ohne daß es von Kameraden gesehen wurde. Verwundete überlebten nicht, weil der stets nachdrängende Gegner ihre Bergung nicht zuließ. Außerdem gerieten auch Sanitäts-fahrzeuge, Verbandsplätze und Lazarette in das Feuer der Artillerie und Panzer. 

Es gibt keinen Hinwies dafür, daß der Verschollene in Gefangenschaft geraten ist. Er wurde auch niemals in einem Kriegsgefangenenlager gesehen. Alle diese Feststellungen lassen nur die Schlußfolgerung zu, daß er gefallen ist."


Quellen: Dank an Karl-Friedrich Grannemann, der die Unterlagen und die Fotos des Gefallenen zur Verfügung stellte.
  Gräbernachweis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
  Gutachten des Deutschen Roten Kreuzes vom 29. September 1971.
  Brody (Ukraine) ist eine ukrainische Kleinstadt mit 23.239 Einwohnern (2001); sie liegt 90 km nordöstlich von Lemberg und gehört der Oblast Lwiw (Lemberg) an. (Wikipedia)