Nach Beendigung der Kämpfe um Cassino und der
Einnahme Roms durch die Alliierten näherten sich
deren Armeen auf der ganzen italienischen Front, dem
Nordteil des Apennin. Dort befand sich die Linie,
die im deutschen militärischen Sprachgebrauch die
„Grüne Linie“ hieß und von den Alliierten als
„Gotenstellung“ bezeichnet wurde. Sie war im Rahmen
der verfügbaren Mittel und der verfügbaren Zeit zu
einer Verteidigungsstellung ausgebaut worden, deren
Ausbau in den Küstenabschnitten südlich Carrara am
Ligurischen Meer und an der Adria hinter dem Fluß
Foglio am weitesten fortgeschritten war. An den
Passübergängen waren Stützpunkte errichtet worden.
Als markantester Kampfraum dieser Stellung ist das
Gebiet um den „Futa-Pass“ zu nennen. Am 09. April
1945 begannen die Alliierten mit dem Angriff auf
Bologna. Am 21. April 1945 – nach schweren
Abwehr-kämpfen – brach die Apennin-Verteidigung
zusammen. Am 02. Mai 1945 wurden in Italien die
Kampfhandlungen eingestellt.
Der weitaus größte Teil, der in diesen Kämpfen
Gefallenen, ist auf dem Soldatenfriedhof Futa-Paß
bestattet. Mit 30.683 Gefallenen ist der Friedhof
Futa-Paß der größte deutsche Soldatenfriedhof in
Italien. Aus Feldgräbern und Gemeindefriedhöfen der
umliegenden zehn Provinzen Bologna, Florenz, Forli,
Lucca, Modena, Pesaro, Pisa, Pistoia, Ravenna und
Reggio Emilia hat sie der Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge geborgen. Das war notwendig, um
die Gräber der Gefallenen zu erhalten und um noch
unbekannte Tote zu identifizieren. Vielen
Hinterbliebenen konnte der Volksbund nach langen
Jahren der Ungewissheit das Schicksal ihres
Angehörigen mitteilen. Der Soldatenfriedhof liegt
auf einer Bergkuppe, 40 km von Florenz entfernt,
unmittelbar am Futa-Paß (952 Meter über dem
Meeresspiegel). Unten auf der Autostrada fließt der
Strom der Touristen nach Süden. Mancher wird sich
fragen, was das eigenartige Gebäude hoch oben auf
der Bergspitze zu bedeuten habe. Schon von weitem
ist das Bauwerk zu sehen und zieht den Besucher in
seinen Bann. |