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Unterwüsten Nr. 123 - Güse und Franke

Luftbildaufnahme des Hauses Güse und Franke im Jahre 2005.

Unterwüsten Nr. 123, im Ortsteil Waldemeine
Etwa ab 1952 Alte-Vlothoer-Straße Nr. 1 und ab 1. Januar 1969 Bad Salzuflen, Waldemeinestraße Nr. 83

Ende der 1920er Jahre wurde das Ödland im Unterwüstener Ortsteil Waldemeine, durch das die Hohlwege der Alten Vlothoher Straße, des wohl über 1000jährigen Hellwegs liefen, als Bauland verkauft. Als die Gemeine (die Waldemeine war Gemein-Eigentum der Unterwüstener Kleinbauern) verteilt wurde, kam dieses Hanglagen-Gelände an den Göhnerhof an der Krutheide. August Göhnermeier parzellierte dieses landwirtschaftlich wenig ertragreiche Gelände und verkaufte es an Bauwillige und an den Maurermeister Gustav Koring. So entstand eine kleine zweizeilige Siedlung mit drei Häusern an der Straße (Teuteberg, Pumpenmeier und Güse) und drei Häusern oberhalb der Böschung (Kopsieker, Wehmeier und Gusek).  Alle anderen Häuser dieses Teils der Waldemeine sind erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut. Simon Güse, der aus Bredaerbruch stammte, und seine Frau Minna geb. Hiltergerke, sie war hier zuhause, denn ihr Elternhaus lag 100 Meter entfernt auf der anderen Seite des kleinen Wüstenbeke-Tales, kauften den östlichsten, den größten Bauplatz. Der Krüppelwald, der auf diesem Land stand, mußte gerodet werden und der durch das Gelände laufende Hohlweg wurde mit dem für das Haus ausgeschachte-ten Erdreich zugeschüttet. Güses beauftragten den Architekt Brüning aus Schötmar und einen Bauunter-nehmer aus Vlotho das Haus zu errichten. Die Tafel an der Giebelfront gibt Auskunft, das Haus wurde 1931 erbaut.

Das von Simon und Minna Güse erbaute Haus
in seiner ursprünglichen Form.

Bis auf eines hatten die Häuser dieser Siedlung in etwa das gleiche Aussehen. Eineinhalbgeschossig, der Eingang rechts, hinter dem Hauptgebäude ein kleines Stallgebäude für Schwein und Ziege und die Dachform mit einem Krüppelwalm. Einen Unterschied bei Güses zu den anderen Häusern war der moderne erkerähnliche Vorbau mit seinen drei Fenstern, die dem Wohn- und Arbeitsbereich eine hellere Atmosphäre verliehen. Für Minna Güse, die Hausschneiderin war, ein besonderer Vorteil. In die Einliegerwohnung zog die Familie Sundermann, die auch bis in die 1960er Jahre dort wohnen blieb.

Der Wüstener Gemeinderat nach seiner letzten Sitzung Ende 1968. Simon Güse vorne rechts.

Simon Güse und Minna Hiltergerke heirateten am 12. November 1926. Am 9. Oktober 1937 wurde die Tochter Ursula und am 31. Januar 1939 die Tochter Erika geboren. Viele Jahre arbeitete Simon Güse bis zu seiner Pensionierung in der Möbelfabrik Droste in Hagenmühle, Exter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kümmerte er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit auch um das Wohl der Wüstener Bürger. Er war Mitglied der SPD und bis zur Eingemeindung von Wüsten nach Bad Salzuflen, langjähriges Mitglied des Wüstener Gemeinderates.  
Hansi Franke, Elektroinstallateurmeister, der ursprünglich aus Herford stammte und 1952 nach Kätchenort, in das Haus seiner Großmutter gezogen war, und Ursula Güse heirateten am 29. März 1966. Das 'alte' Einfamilienhaus wurde zu klein für die Aufnahme dieser neu gegründeten Familie. So entschlossen sie sich links neben das bestehende Haus ein neues Wohngebäude, das auch allen modernen Wohn-Ansprüchen gerecht werden sollte, anzubauen.

Phasen des Hausneubaus von
Hansi und Ulla Franke.

 
Im oberen Geschoß dieses neuen Hauses befand sich eine kleine Wohnung, in dem das in der Waldemeine alteingesessene Ehepaar, Willi und Mathilde Diekmann, einzog und für einige Jahre wohnte.
In die Einlieger-Wohnung des ursprünglichen Hauses zogen Frank und Frauke Lopez, nahe Verwandte der Familie Güse ein. Die Familie Lopez vergrößerte sich, der Wohnraum war beengt. Hansi und Ursula Franke schufen 1994 auch hier Abhilfe. Ein weiterer Gebäudeteil hinter dem alten Haus wurde angebaut und somit die Wohnung der Familie Lopez erweitert. 2005 kaufte die Familie Lopez in der Ortsmitte ein Haus und zog nach dorthin um. Neue Mieter wurde die Familie Dettmann-Pöpel.
Die Familien Güse und Franke

Simon und Minna Güse geb. Hiltergerke.
Das Foto entstand 1924 anläßlich ihrer Verlobung.

Simon Güse
* 15. August 1896 in Bredaerbruch
 † 18. April 1985 in Unterwüsten
oo am 12. November 1926 in Wüsten mit
Minna Güse geb. Hiltergerke
* 30. Mai 1905  † 18. November 1999
Kinder
Ursula Güse
* 9. Oktober 1937
Erika Güse
* 31. Januar 1939
oo am 26. Mai 1961 mit Karl-Heinz Welp
Kinder
Corinna Welp
* 18. April 1963

Minna und Simon Güse mit den Töchtern
Ursula (links) und Erika.

Hans (Hansi) Franke
* 14. April 1942 in Herford
oo am 29. März 1966  in Wüsten mit
Ursula (Ulla) Güse
* 9. Oktober 1937
Kinder
Sonja Franke
* 8. August 1969

Sonja, Ulla und Hansi Franke vor ihrem Haus.

Die künstlerischen Ambitionen
von Sonja Franke finden Sie unter:
WWW.G-KRITZEL.DE

 
Quellen: Ein Dank an Ulla und Hansi Franke, die die Unterlagen und Fotos für diese Dukumentation zur Verfügung gestellt haben.
  Ein Dank an Sonja Franke, die 'König und Katze' beigetragen hat.