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Krutmeiers Hof auf der Krutheide Unterwüsten Nr. 29
Hofgeschichte

Das Hofgebäude fein restauriert.

Der Hof Krutmeier hatte ursprünglich (ab 1766) die Hofnummer Unterwüsten Nr. 29. Anfang der 1950er Jahre, bei der ersten Vergabe von Straßennamen in Wüsten, erhielt der Hof die Anschrift Krutheide Nr. 7, die er auch nach der Eingemeindung von Wüsten 1969 in Bad Salzuflen vorerst behielt. Später wurde die Krutheide in Loosestraße umbenannt. Krutmeiers bekamen die Adresse Bad Salzuflen, Loosestraße 31.

Der Hof Krutmeier auf der Krutheide gehört zu den Uralthöfen in Wüsten. Der Kruthof ist einer der Höfe des großen Halbkreises, der sich um den ehemaligen Walddistrikt "Woiste" von Steinbeck, durch das Salzetal, an der Glimke, durch Pehlen und Voßhagen herumzieht. Lange Zeit ist er im Besitz von Salzuflen gewesen. Otto Pölert schreibt dazu: "... in dem 'ewigen Erbkauf ' am 29. April 1508, mit dem die Stadt das ganze Gebiet seiner wunderschönen Wälder endgültig erwarb, wird der Umfang des neuen Besitzes angegeben: 'went an de Solte und dat moer der glymbeke myt der gerechtigkeit in der woisten ...'. Also kamen nicht nur die Waldungen bis an die Salze an Uflen, auch das Moor von der Glimke bis Pauks Hof (Stuke) gehörte dazu, ferner die Gerechtsame, d.h. die Holzgrafschaft im Salzufler Markwalde, der Waldemeine und Wüste."[1] Der Kruthof lag mitten in diesem Gebiet.

In der Volkszählung von 1609[2] wurden die Bewohner des Hofes erfasst. Mit "Zimblich" ist das Vermögen des Hofbesitzers gemeint. Elf Personen bewohnten zu der Zeit die Hofgebäude. Wobei es keine Seltenheit war, dass auch das Backhaus durch Einlieger bewohnt war.[3]

  Zimblich






 
Krutmeyer
Frauv
Dochter
Inliggersche
Klein Kind
Leibzüchtersche
Dochter
Alte Kruthöner
Frauw
Dochter
1
1
1
1
1
1
1
1
1
2




Arm



Arm

 

Der Kruthof, Lambracht an der Glimke und der Hof Brokmeier an der Salze, waren durch den Kauf 1508 in den Besitz von Salzuflen gekommen. "Der furchtbare 30jähr. Krieg hatte Salzuflen so tief in Schulden gestürzt, dass der Magistrat am 9. April 1655 den Lambrachtshof ... mit dem Brokhofe ... verkaufen mußte."[4] Ob der Kruthof zu der Zeit oder zu einem anderen Zeitpunkt verkauft wurde, ist unbekannt.

Die Abgaben, die der Kruthof zu erbringen hatte, sind in den Salbüchern der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620 festgehalten:[5]
"Der Krudtmeyer ist frey. Gibt I. G. ½ Gfl. Schatz, 2 Honer; dienet alle Wochen 1 Tag mittem Liefe. Gibt den von Saltzvfflen zu Pacht 9 Thlr., 2 Honer. Dienet 2 Dage im Sommer, 2 Dage im Winter mit dem Wagen. Koster 4 Gr. Pastor1½ Gr., 1 Worst. Hat zu 3 Mt. Hafern das Land. áHat sein Gut der Herrschaft abgetreten, hat nur den blosen Hof. Gibt zu Schatze 18 Gr.ñ"

Die Hofgeschichte wird fortgesetzt.


Qellen: Foto K. Pumpenmeier 05.2011
  1. Nach Pölert, Otto: Wüsten. Eine Höfe- und Siedlungsgeschichte. Wüsten, ca. 1962. S.22f
  2. Landesarchiv NRW Ostwestfalen Lippe, Detmold. L92 Z IV Nr. 29 Seite 269
  3. Anm.: Auch nach dem 2. Wk., als die Wohnungsnot in Wüsten groß war, wurde das kleine Krutmeiersche Backhaus von einer Familie bewohnt; wie Hugo Krutmeier in einem Gespräch berichtete..
  4. Pölert Seite 23
  5. Stöwer, Herbert und Fritz Verdenhalven: Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620. Lippische Geschichtsquellen. Veröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe und des Lippischen Heimatbundes. Band 3. Münster in Westfalen 1969 Seite 139