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Der Hof Möller, Bobe, Grote
– Oberwüsten Nr. 10
Hofgeschichte |
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Luftbildaufnahme aus den 1960er Jahren vom Hof im Giershagen,
Oberwüsten Nr. 10. |
Der Hof Möller im Giershagen, auch
Scheiper oder Oberster Scheiper genannt, hatte ursprünglich
die Hofnummer Oberwüsten Nr. 10.[1] Im Jahr 1939
bekam der Hof die Hausnummer 198.[2] Nach der
Eingemeindung 1969 von Wüsten nach Bad Salzuflen
und der Vergabe von
Straßennamen, bekam der Hof die Anschrift Kirchheider Straße
72. Es kann nur vermutet werden, dass ein nichterbender Sohn
vom Uralthof Möller im Voßhagen im 16. Jahrh. auf dem
Giershagen gesiedelt hat und dort den Hof Möller gründete. |
Das Lippische Anerbenrecht sah vor, dass
der Hof der Namensträger der Hofbesitzer war. Heiratete eine
erbende Tochter - weil ein männlicher Erbe fehlte - einen
Ehemann mit anderem Namen, so nahm der Mann den Namen des
Hofes an. Dieses wurde bis zur Gründung des Deutschen
Reiches (1872) und der Einrichtung von Standesämtern so
gehandhabt. Dann wurden die Namen der Männer "versteinert".
Sie behielten ihren Geburtsnamen. So auch auf dem Möllerhof
auf dem Giershagen. Luise Marie Henriette Möller v. Scheiper
war Erbin des Hofes. Sie heiratete 1879 Simon August Bobe
aus Isdorf. Somit hieß der zukünftige Besitzer des Hofes
nicht Möller sondern nach der neuen Regel Bobe. Zwei
Generationen später Heiratete Marie Bobe - der ursprüngliche
Hoferbe war im II. Weltkrieg gefallen - _____ Grote. Bekannt
ist heute der Hofname Grote. |
Die Familie Grote hat heute das Land an
den Landwirt Bohnenkamp verpachtet. Die Gebäude werden durch
die Familien Bagenda bewohnt, die dort eine Pferdepension
betreiben. |
Die geographischen Koordinaten des Hofes sind: |
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Luftbildaufnahme aus den 1990er
Jahren mit dem neueerbauten Bauernhauses. |
Die erste Erwänung findet der Hof und seine 9 Bewohner in
der Volkszählung von 1609.[3] |
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Zimblich
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Moller
Frauew
Dochter
Klein Kinder
Knecht
Inligger
Inliggersche
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1
1
1
3
1
1 lebed Al___
1 Arm
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Volkszählung in Wüsten 1609 |
Im Salbuch von 1617, in dem die zu
bezahlenden Steuern und Abgaben verzeichnet sind, ist der
Hof aufgeführt: |
"Johan Moller, itzo Herman Meese, ist I.G.
eigen, gibt 7 OrtTlr. Schatz, 14 Tlr. weniger 2 Gr. Pacht, 1
Hon, umb das ander Jahr 1 Schwein, zur fetten Kuhe 16 Gr.
Dienet alle Wochen einen Dag mit dem Liebe
ánach
Bulling-hausenñ.
Dem Koster 4Gr., 1 Worst. Pastorn 2 Gr. Hat zu 3 Mt. Hafern
das Land. áBurgfestgeld
9 Gr., Malzgeld 4½ Gr., Hofgerichtsschatz 2½ Gr.ñ"[4] |
Ab 1671 werden die Wüstener Kirchenbücher[5]
- zu Beginn etwas Lückenhaft und schwer leserlich - geführt: |
Die erste verzeichnete Ehe auf dem
Möller-Hof wurde am 12. Dezember 1717 von Pastor Johann Otto
Stöcker geschlossen. |
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Die Hofgeschichte
wird fortgesetzt. |
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Quellen: |
1
Verordnung wegen Numerirung der Häuser, von 1766. Num. CIV.
Detmold den 13. May 1766. Landes-Verordnungen der Grafschaft
Lippe. Zweiter Band. Lemgo, gedruckt mit Meyerschen
Schriften, 1781.
http://www.woiste.de/W-Auf-HNR.html
2 Im Jahr 1939, nach der Zusammenlegung der beiden
Bauerschaften Ober- und Unterwüsten zur Gemeinde Wüsten,
bekamen die Höfe und Häuser neue, fortlaufende Nummern,
beginnend von der alten Grenze zu Unterwüsten ab der Nummer
156.
3
LAV NRW OWL L92 Z IV Nr. 29 Seite 259
4
Stöwer, Herbert und Fritz Verdenhalven:
Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620.
Lippische Geschichtsquellen. Veröffentlichungen des
Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das
Land Lippe und des Lippischen Heimatbundes. Band 3. Münster
in Westfalen 1969.
Seite 134 Pos 1155.
5
Wüstener
Kirchenbücher von 1671 bis 1922 im Archiv der Lippischen
Landeskirche in Detmold. |
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