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Plattdeutsche Freunde

Am 18. November 1980 trafen sich August Eikmeier und Heinz Gerhard Dethard. Im Gespräch der beiden entstand der Gedanke die plattdeutsche Sprache in Wüsten lebendig zu erhalten. Vorbild war der in Ehrsen bereits bestehende Verein, der die plattdeutsche Sprache pflegte. Er wurde gelegentlich von Wüstenern  besucht, die das Lippische Platt im Alltag noch sprachen.
Der Gedanke, dass die interessierten Wüstener sich regelmäßig zusammenfinden könnten, war geboren.  Um einen genaueren Einblick in die Arbeit des Vereins in Ehrsen zu bekommen, wurden die Besuche intensiviert.   

Im April 1981 war es dann soweit. Die am Plattdeutschen interessierten Wüstener kamen im Wüstener Krug zusammen. Es erschienen G. Augustin, Heinz Gerhard Dethard, Erna Ehlebracht, August Eikmeier, Heinrich Jungeblut, W. Lorenzmeier, H. Rauchschwalbe, Mariechen Schiefelbein und Harald Wichmann. Auf dieser Versammlung wurde beschlossen sich einmal monatlich im Wüstener Krug zu treffen. In der Heimatstunde des Volksfestes im Sommer 1981 - der "Wüstener Kirmes" - stellten sich die "Platteutschen Freunde" erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vor.   

Die Freunde des Plattdeutschen wurden mehr und mehr. Die Räumlichkeiten im Wüstener Krug waren zu beengt um allen Platz zu bieten. Pastor Rosenhäger sprang ein und bot den Saal des Evang. Stiftes an. Diese ausreichende Räumlichkeit war nun das Domizil.

Die plattdeutschen Freunde erreichten bis 1987 eine Mitgliederzahl, die es notwendig machte, einen  Vorstand zu benennen. Aufgaben waren auf mehrere Schultern zu verteilen; Termine waren zu koordinieren und die Arbeit an neuen Aufgaben sollte nun auch Früchte tragen.

In der Versammlung am 16. März 1987 wurde ein Vorstand gewählt. Heinz Gerhard Dethard übernahm die Wahlleitung. Zur 1. Vorsitzenden wurde Lotti Klingenberg vorgeschlagen, die auch einstimmig gewählt wurde. Zum Stellvertreter wurde Gustav Begemann ebenfalls einstimmig gewählt. Die Kasse übernahm Ursula Brandt, die Stellvertretung Eilert Even. Die Schriftführung und den Kontakt zur Presse wurde zukünftig von Ursula Dethardt wahrgenommen. Der Mitbegründer der "Plattdeutschen Freunde", August Eikmeier, wollte aus Altersgründen keine Vorstandsaufgaben mehr übernehmen. Er wurde von allen Anwesenden zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Dieses Amt nahm er gerne an.

Der Verein erhob keine Mitgliedsbeiträge. Spenden wurden auf den Vereinsabenden in einem "Körbchen" gesammelt. Sie waren für Ausflüge und Feiern des Vereins zweckgebunden. Aus dem plattdeutschen Verein bildete sich schon am Anfang der 1980er Jahre eine Hobby-Band und eine Laienspielgruppe. Sie wollten innerhalb des Vereins ihre Eigenständigkeit bewahren. Dieses schloss die Einnahmen, die sie bei Vorführungen und  Auftritten erzielten ein.

Es wurde entschieden, dass der Verein Mitglied im "Kulturring Wüsten" wurde, der u.a. die öffentlichen Termine der Wüstener Vereine koordieniert.

Von 1981 beginnend wirkte der Verein in Wüsten 20 Jahre lang außerordentlich erfolgreich. Die Hobby-Band hatte vielfältige Auftritte und die Laienspielgruppe bei ihren Vorführungen eine große Zahl von Zuschauern. Im Jahr 2001, die Zahl der Mitglieder war durch die natürlichen Abgänge schon stark gesunken, fanden sich keine Mitglieder mehr, die Vorstandsarbeit übernehmen wollten.  Der Verein der "Plattdeutschen Freunde" löste sich auf. 

Die Hobby-Band
v.l.n.r.
Eilert Ewen, Paula Ewen, Lilo __?__,
Erich Gaida, Heinrich Jungeblut,
Erna Ehlebracht, August Eikmeier
und vorne sitzend mit Gitarre
August Wöhler

 

Die Laienspielgruppe
bei einer Aufführung in Hetlands Saal
v.l.n.r.
Heinz Brandt, __?__ aus Ehrsen, Mariechen Schiefelbein,
Ursula Brand und
Wilhelm Linnemann


Ein Zeitungsausschnitt aus damaliger Zeit.


Quellen: Ein besonderer Dank gilt Heinz und Ursula Brandt, die Fotos und schriftliche Unterlagen für diese Dokumentation zur Verfügung stellten.
  Protokoll der Versammlung der plattdeutschen Freunde am 16. März 1987.
  Festprogramm des Bunten Nachmittags zum 10jährigen Bestehen der "Plattdeutschen Freunde" in Wüsten.
  Dethard, Ursula: 10jähriges Bestehen der "Plattdeutschen Freunde" Wüsten 1981 - 1991, (12seitige Broschüre).