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Das Pfarrland

Das Pfarrland mißt einschließlich Garten, Hofraum und Gebäudefläche heute 6 Hektar 4 Ar, zu Anfang des vorigen Jahrhunderts [des 19. Jh.] 5 Hektar 50 Ar. Wie groß es anfänglich war, ist aus dem Pfarrarchiv nicht zu ersehen. Wenn die Hecke, welche früher die vorderen Stücke von den hinteren Querstücken trennte, die ursprüngliche Grenze bezeichnete, so war das Pfarrland anfangs nur 3 Hektar 80 Ar groß. Den unwesentlichen Zuwachs in neuerer Zeit erhielt es im Jahre 1845 bei der Gemeinheits-Teilung, nämlich unterhalb des Teiches 5,75 Quadratruten, oberhalb desselben 9,75 Quadratruten, bei Schuckmanns, jetzt Nüllmeiers, kleinem Felde 6,50 Quadratruten, endlich auf dem Krukenplatze für Lehmstich und eine Flachsrotte 1 Mtz. 1,27 Quadratrute. Dies letzte Stück wurde 1863 für 33 Taler an Räker (Unterwüsten Nr. 73) und Meierkordt  (Unterwüsten Nr. 68) verkauft, dagegen von Steinsieker (Oberwüsten Nr. 41) für 25 Taler "Land in der Straße auf dem   Steinsieke   zwischen   dem   Pferdekamp,   jetzt

 

Pfarrkamp, und dem Wege zu 1 Mtz. 4 Quadratruten gekauft. Der Pferdekamp war früher mit einer hohen, breiten Hecke umgeben, die als Buschholz benutzt  wurde. Sie  wurde 1844 ausgerodet, wodurch etwa 6 Mtz. Ackerland gewonnen wurde. Der Teich wurde 1845 halb zugeworfen.

"Den großen Garten hat Prediger Wöhlberg vergrößert, da er ein Stück vom Lande dazu nehmen und es umzäunen lassen, im kleinen Garten die Laube und viele junge Bäume setzen lassen, auch überdies viel Gutes angeordnet hat." Pastor Krüger ließ 1807 das Land um den Brunnen ausbessern, den kleinen Garten nach Westen abfahren und mit 12 Obstbäumen, 1 Wallnußbaum, 2 Kastanien und 1 Akazie bepflanzen. 1824 wurde eine hölzerne Rinne vom Pfarrkeller bis zu Noltens Röthekuhle gelegt. Sie bestand aus einem langen Erlenbaume von Iggensen und einer Buche vom Kirchendechen Hüdepohl. Vorn wurden einige Fuß von Steinen vorgesetzt. Zum Brunnen wurde schon 1753 ein neues Seil angeschafft, er war also längst vorhanden. Bis 1849 war der Pfarrhof mit einer toten Hecke umgeben. Sie wurde in diesem Jahr für 68 Taler 24 Groschen durch eine Mauer ersetzt.


Quellen: Böke, Pastor: Wüsten. Fortsetzungsaufsatz im Lippischen Dorfkalender. Lüdenhausen, 1922, S. 99-112; 1923, S. 90-98 und 1925, S. 111-122. Hier Seite 114.