Herbert Rosenhäger - 24. Pastor in Wüsten
     
Herbert Rosenhäger, Pfarrer in Wüsten
vom 1. Dezember 1966 bis 31. Dezember 1994.

Herbert Rosenhäger wurde am 23. Oktober 1931 als Sohn des Schuhmachermeisters Wilhelm Gustav August Rosenhäger und Frau Emilie Henriette geb. Schnüll in Bad Salzuflen geboren.
Kirchenbucheintragung
Eintrag der Geburt und der Taufe im
Salzufler Kirchenbuch.

Am 1. November 1931 wurde er auf den Namen Hans Herbert Rosenhäger in der Stadtkirche zu Bad Salzuflen getauft und auch dort am 31. März 1946 von Pastor Heiko Frerichs konfirmiert. 
In der Kriegs- und Nachkriegszeit besuchte er die 'Städtische Oberschule für Jungen zu Bad Salzuflen' und legte dort am
6. März 1952 die Reifeprüfung ab.
Von 1952 bis 1956 Studium der Theologie. An der Kirchlichen Hochschule Bethel belegte die Sprachsemester Hebräisch und Griechisch. Danach ergänzende Studien an den Universitäten Göttingen, Basel und Münster.
Sein Erstes und Zweites Theologisches Examen legte Herbert Rosenhäger in der Lippischen Landeskirche ab. Sein Vikariat war in Talle.
Im Jahre 1958 schloß er den Bund der Ehe mit Christa, geb. Harrsen. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Ursel, die heute Pastorin in Blomberg ist;  Frank, der Theologie und Kirchenmusik studiert hat und heute beim Rundfunk tätig ist;  Elke versieht ihren Dienst als Krankenschwester; Sigrid , die die musische Begabung der Eltern geerbt hat, ist Musiklehrerin und  Johannes, studiert nach seiner Ausbildung als Krankenpfleger z.Zt. in Göttingen Theologie.
Familie Pasor Rosenhäger.
Pastor Herbert Rosenhäger und Frau Christa geb. Harrsen im Kreise ihrer fünf Kinder. O.R.v.l.: Elke, Frank, Sigrid. U.R.v.l.: Frau Rosenhäger, Ursel, Johannes und
Pastor Rosenhäger.

Das Bild entstand 1984 im Evangelischen Stift zu Wüsten.
Nach der Ordination am 12. April 1959, war Herr Pastor Rosenhäger für ein Jahr Pfarrvikar in der Schulpfarrstelle und Studentengemeinde in Lage. Anschließend war er Inhaber der Pfarrstelle II der reformierten Kirchengemeinde Lage.
Am 1. Dezember 1966 übernahm Pastor Rosenhäger die Pfarrstelle in Wüsten. Er löste Pastor Hermann Middendorf ab, der am 30. September 1966, nach mehr als 14jähriger segensreicher Tätigkeit in Wüsten, in den wohlverdienten Ruhestand getreten war.
Neben dem Gemeindepfarramt, das bereits alle seine Kräfte erforderte, hatte er zusätzlich als Seelsorger den Auftrag, die Bewohner des Evangelischen Stiftes zu Wüsten zu betreuen. Dieses machte er zu seiner zweiten Lebensaufgabe.
Für ihn galt: Gemeinde und Stift, Verkündigung und Diakonie, gehören untrennbar zusammen.   
 
In Pastor Herbert Rosenhäger fand sich glücklicherweise auch ein energischer Geschäftsführender Vorsitzender des Stiftes, nachdem Max Hermann von Lengerke aus Krankheitsgründen von diesem Amt zurückgetreten war. Zunächst übernahm Pastor Rosenhäger diese Aufgabe ehrenamtlich.
Pastor Rosenhäger betrieb in den siebziger Jahren zielstrebig den Ausbau des Wüstener Stiftes. Unter seiner Obhut wurde aus dem Altenheim, das den zeitgemäßen Anforderungen nicht mehr entsprach, ein modernes Pflegeheim mit Altenwohnungen, ein Heim für psychisch-kranke ältere Menschen, ein Kurzzeit- pflegeheim und Betreutes Wohnen.
Lehrer Schubert schreibt zu dieser Zeit: "Pastor Herbert Rosenhäger erwies sich als ein Mann, der günstige Finanz- quellen mit Hilfe guter Beratungsstellen aufzuspüren verstand, Risiken einkalkulierte und seine Planungen auch gegen anfäng- liche Bedenken durchsetzte. Unterstützt wurde er von dem engagierten Geschäftsführer Hans Richter, der unermüdlich tätigen Schwester Lotte Brand, welche die Pflegeleitung übernahm, und einem Stiftsvorstand, der bereit war, Verant- wortung zu tragen."
Pastor Rosenhäger und Tochter
Frau Pastorin Ursel Rosenhäger nach ihrer Ordination in der Kirche zu Wüsten am Ostermontag 1990.
V.l.n.r.: Landessuperintendent Dr. Ako Haarbeck die jetzige Superintendentin Christiane Nolting, Pastorin Ursel Rosenhäger und der Vater Pastor Herbert Rosenhäger.
Seit 1981 war Pastor Herbert Rosenhäger Inhaber der neugegründeten zweiten Pfarrstelle als Stifts-Seelsorger, Geschäftsführender Vorsitzender und Pfarrer eines kleineren Gemeindeteiles in Wüsten. Unsere jetzige Pastorin Frau Petra Siekmann-Heide, die seinerzeit Vikarin in Wüsten war, sagte in einem Gespräch: "Mit Pastor Rosenhäger blühte das Stift erst richtig auf."  Hiermit traf sie die Meinung aller Wüstener.
Seine vielseitige Begabung - er hat die Organistenprüfung und spielte gelegentlich die Orgel in Wüsten - und die musikalische Begabung seiner Gattin - sie war Organistin in Wüsten - ging auf die Kinder über.
Durch seine im Wüstener Stift gemachten Erfahrungen wurde er zum Vorsitzenden des Lippischen Landesdiakonierates gewählt. Aber auch seine staatsbürgerlichen Pflichten nahm er in hohem Maße wahr. Er war u.a. Schöffe am Jugendgericht des Landgerichtes Detmold. 
Pastor Rosenhäger ging am 31. Dezember 1994 nach beinahe 30jähriger sehr aktiver Tätigkeit in Wüsten in den Ruhestand. Mit seinem großen Engagement für die Gemeinde und in besonderem Maße für das Evangelische Stift reiht er sich zweifellos in die Reihe unserer bedeutenden Pastoren in Wüsten ein.
Aber auch im Ruhestand in Bad Salzuflen ist Pastor Rosenhäger nicht untätig, er übernimmt Vertretungsdienste als Prediger in Gottesdiensten, Andachten und bei Beerdigungen, er ist Mitglied des Vorstandes im Salzufler Pflegeheim Bethesda und Freizeitleiter bei Senioren Freizeiten des Lippischen CVJM.







 



 

 
Quellen: Herrn Pastor Rosenhäger gilt mein ganz besonderer Dank. Er hat die Fotos und seine Lebensdaten für diese Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
  Schubert, Erwin: 250 Jahre Evangelische Stiftungen zu Wüsten. Wüsten, 1993.
  Aus: Lippischer Landes-Zeitung Nr. 91, Montag, 20. April 2009, S. 28.