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Johann Reußius von 1674 bis 1680, 4. Pastor in Wüsten

Johann Reußius oder Johannes Reusius war nur sechs Jahre lang von 1674 bis 1680 Pastor in Wüsten. Er kam ursprüng- lich aus dem Hessischen auf  Empfehlung von A. Theopold  mit 27 Jahren nach Bösingfeld. Er heiratete die Tochter des dortigen Pastors Albert Neuwald und wurde, nachdem er am 10. Dezember 1651 in Detmold ordiniert wurde, sein Nach- folger. Die Gemeinde von Bösingfeld beschwerte sich über seine Aussprache "ohngeachtet er als ein Hess sich der Hochdeutschen Mundart bedient." Pastor Butterweck schreibt in seiner Lippischen Kirchengeschichte ohne weitere Einzelheiten zu nennen: "Die Gemeinde hat in den letzten Jahren seiner Amtsführung  sehr unter ihm gelitten. Er wurde
 
1674 nach Wüsten versetzt." Oder wie Pastor Dreves es  in seinem Buch deutlicher ausdrückt. "... von wo er nach 22 jähriger dortiger Amtsthätigkeit 1674 'in die Wüste' kam. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er Anne Katharine Sustmann, eine Tochter des Generalsuperintendenten. Das Eheleben nahm bald einen traurigen Verlauf. Diese 'zanksüchtige Ehe' war auch wohl der Grund warum er bereits nach sechs Jahren 'von der Pfarre in der Wüste suspendiert' wurde. Er zog zurück nach Bösingfeld. Als er wegen einer 'Supplik' zu 100 Talern Strafe verurtelt wurde und nicht bezahlte, wurden ihm 2 Soldaten ins Haus gelegt, die ziemlich unsanft mit ihm verfuhren.
 
 
Quellen: Butterweck, Wilhelm: Die Geschichte der Lippischen Landeskirche. Verlag Fritz Dröge, Schötmar 1926.
  Dreves, August: Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Landes Lippe. Verlag F. L. Wagner, Lemgo, 1881.
  Schubert, Erwin: Kirche und Schule in der Woiste. Kirchen- und Schulchronik der Gemeinde Wüsten. o.D.