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August Meierkord, gefallen im Ersten Weltkrieg

Ein Foto des Gefallenen ist vermutlich nicht erhalten
geblieben.

 

August Meierkord

Wilhelm Heinrich August Meierkord wurde am 23. September 1890 in Unterwüsten Nr. 17 auf dem Hof Hüdepohl geboren. Seine Eltern waren der Einlieger und Tagelöhner Philipp Friedrich Wilhelm Meierkord und Wilhelmine Karoline geborenen Wöhler. Die Familie wohnte auf dem Hof Schuckmann in Pehlen, Unterwüsten Nr. 2.

August Meierkord ging zur Küsterschule in Unterwüsten und wurde am 25. September 1904 in der evangelisch reformierten Kirche zu Wüsten von Pastor Otto Heinrich Thelemann konfirmiert. Danach erlernte er das Tischlerhandwerk.

Wann und wo August Meierkord seine Wehrausbildung bekam, ist nicht bekannt. Er war im 1. Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments im Kriegseinsatz als er mit 23 Jahren am 15. September 1914 mittags um 12 Uhr infolge eines Brustschusses im Walde an der Fe. St. Marie bei Uerlet gefallen ist.

Teilnahme des Infanterie-Regiments Nr. 55

Kämpfe bei Reims. 12. September bis 4. Oktober 1914

Am 13. 9. Wurde das Regiment näher an die Division herangezogen und erreichte gegen Mittag Neufchatelle. Der tagelange unaufhörliche Sturm und Regen hatte in den Vormittagsstunden nachgelassen. Immer stärker werdendes Geschützfeuer und an der Kolonne entlang rasende Kraftwagen und Munitionskolonnen redeten eine beredte Sprache und ließen erkennen, daß unser Eingreifen in die Schlacht bei Reims dicht bevorstehen müsse. Eine kurze Pause wurde ausgenützt zur Stärkung aus den Feldküchen. Dann dauerte es garnicht lange, da kam der Befehl zum Angriff.

Wer die drei folgenden Tage, die Tage der Fe. St. Marie und Höhe 100, mit erlebt hat, dem werden sie unvergeßlich sein. Zwar waren es schwere 8o Stunden eines ununterbrochenen Ringens Tag und Nacht, wo man oft sogar das Gefühl des Hungers vergaß, aber um so größer war auch der Erfolg, und die vielen Opfer waren nicht vergeblich.

Gleich am ersten Tage wurden die Waldstücke westlich Orainville, die Bahnlinie und am späten Abend die Fe. St. Marie im Angriff genommen. Der Feind versuchte in den kommenden Tagen, uns das Genommene immer wieder zu entreißen. Die braven Lipper und Westfalen hielten aber mit Zähigkeit fest, was sie erkämpft hatten, und mehrmals stießen Teile des Regiments bis an den Kanal vor. Besonders heftig war der Kampf um den Besitz der Ferme am 15. September, wo ein Feuer schwersten Kalibers in kurzer Zeit die Ferme mit ihren Gebäuden und Strohschobern in Rauch und Schutt verwandelte.


 

Quellen:

Sterbebuch Standesamt Wüsten Nr. 58/1915, Stadtarchiv Bad Salzuflen OI 372.

Die Wüstener Kirchenbücher im Archiv der Lippischen Landeskirche in Detmold.

Auszug aus: Berichte über die Teilnahme des Infanterie-Regiments Nr. 55 an den Schlachten seit Feldzugsbeginn bis zum 1. Juni 1915. Fürstlich Lippischer Kalender auf das Jahr 1915 ... Seite 47-49.u