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Pecherhof - Oberwüsten Nr. 5
Hofgeschichte |
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Der Pecher-Hof in den 1960er Jahren.[1] |
Der Pecherhof gehört zu den Uralthöfen in
Wüsten. Seine Gründung war vermutlich weit vor dem
Dreißigjährigen Krieg (1618-1648).
Seine Besitzer "rühmten"
sich der Freiheit. Sie waren nicht der Lippischen Herrschaft
eigen. Sie waren freie Bauern und nicht leibeigen wie fast
alle Bewohner der später errichteten Höfe in Wüsten. |
Ursprünglich bekam der Pecherhof
die Hof-Nr. 5.[2] Nach der Zusammenlegung der
beiden Bauerschaften und ihrer Verwaltungen von Ober- und
Unterwüsten 1939 zur Gemeinde Wüsten, bekam der Hof die Nr.
269.[3] Heute, nach der Eingemeindung in Bad Salzuflen,
hat der Pecherhof die Adresse Pillenbrucher Straße 30. |
Die geographischen Koordinaten des Hofes sind: |
Die erste
schriftliche Erwähnung ist in einer der ältesten lippischen
Landschatzregister mit Namen zahlungspflichtiger Höfe von
1507 überliefert: "Euert Pecher 1 ort"[4] [5] |
Eine weitere Erwähnung findet der Hof und
seine 8 Bewohner in der Volkszählumg von 1609.[6] |
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Köttere
haben Pferde |
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Pecher |
1 |
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Zimblich |
Frauew |
1 |
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Sohn |
1 |
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Dochter |
2 |
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Knecht |
1 |
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Inliggersche |
1 |
Arm |
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Klein Kind |
1 |
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Volkszählung in Wüsten 1609. |
Im Salbuch der
Vogtei Schötmar von etwa 1616/1617, in dem die zu
bezahlenden Steuern und Abgaben verzeich-net sind, ist der
Hof aufgeführt:[7] |
"Pecher ist M.
G. H. eigen. Die Erbfall hort nah Vornholtze; gibt zu
Schatze 1 Gfl.: gibt nah Vornholtze 1 Hon, 1 mager Schwein,
á2
Huner nach Dettmoldtñ.
Gibt nach Breda 1 Mt. Hafern
, 1 Mt. Gersten; dienet daselbst jarlich 12 Tage mit den
Pferden. Den Borgfest nach Vornholtze, ádafür
1½ Rtl.; Malzgeld dahin 9 Gr.; 3 Tage Burgfest.ñ
Gibt in die Rentcammer
nach Dettmoldt 1 Tlr. Pacht von Busch Holzes. Dem Koster 1
Schfl. Hafern. 1 Worst Pastorn 1 Worst. Hat zu 6 Mt. Hafern
das Land, zu 2 F. Heu Wiesewachs.
áHofgerichtsschatz
nach Detmold 3 Gr.ñ"
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Quellen: |
[1]Dank an Dr. Helmut
Feucker,Wüsten, der das Titelfoto zur Verfügung stellte. |
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[2]
Landes-Verordnungen der Grafschaft Lippe. Zweeiter Band.
Lemgo, gedruckt mit Meyerschen Schriften, 1781. Seite 216
Num. CIV. Verordnung wegen Numerirung
der Häuser, von 1766.
http://www.woiste.de/W-Auf-HNR.html
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[3]
Im Jahr 1939, nach der
Zusammenlegung der beiden Bauerschaften Ober- und Unterwüsten zur Gemeinde Wüsten,
bekamen die Höfe und Häuser neue, fortlaufende Nummern,
beginnend von der alten Grenze zu Unterwüsten ab der Nummer
156.
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[4] Stöwer, Herbert,
Bearbeitet von: Die ältesten lippischen
Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507.
Aschendorff Münster 2002 Seite 81. |
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[5] (1530) 1 Ort = 3 Mark,
½ O = 18 Schilling. Aus
Verdenhalven, Fritz: Alte Maße, Münzen und
Gewichte aus dem deutschen Sprachgebiet. Neustadt a. d.
Aisch 1968. |
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[6]
LAV NRW OWL L92 Z IV Nr. 29 Seite 257.
Mit "Köttere haben Pferde" wird ausgesagt, dass auf dem
Pecherhof die Felder mit Pferden bestellt werden. Und mit "Zimblich"=
ziemlich, dass der Hofbesitzer nicht reich aber begütert
ist. |
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[7]
Stöwer, Herbert und Fritz Verdenhalven:
Salbücher der Grafschaft Lippe von 1614 bis etwa 1620.
Lippische Geschichtsquellen. Veröffentlichungen des
Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das
Land Lippe und des Lippischen Heimatbundes. Band 3. Münster
in Westfalen 1969.
Seite 132 Pos 1141.
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